Infektionstand bei dem Moerser Unternehmen Öztas Dönerproduktion GmbH & Co KG

Infektionstand bei dem Moerser Unternehmen Öztas Dönerproduktion GmbH & Co KG

26 Jun 2020

Kreis Wesel - Am Freitag, 26. Juni, informierte die Kreisverwaltung Wesel im Rahmen einer Pressekonferenz über die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf das Corona-Infektionsgeschehen bei dem Moerser Unternehmen Öztas Dönerproduktion GmbH & Co KG.

Mit Stand von Freitagmittag liegen dem Kreis Wesel von den mittlerweile 260 bei Mitarbeitenden genommenen Abstrichen insgesamt 234 Ergebnisse vor. Davon sind 169 negativ und 65 positiv. 26 Testergebnisse stehen noch aus. Damit steigt die Zahl der positiv auf das Corona-Virus getesteten Mitarbeitenden in dem Betrieb auf insgesamt 82. Die Kontaktnachverfolgung des Kreises Wesel arbeitet auf Hochtouren. Dabei wird aktuell auch noch ermittelt, in welchen Kommunen die positiv Getesteten leben. Rund 250 Personen aus dem Betrieb und deren Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne. Landrat Dr. Ansgar Müller: „Aber wir können jetzt nur eine Momentaufnahme präsentieren, in einigen Stunden hat sich die Zahl der ermittelten Kontaktpersonen schon wieder geändert. Bevor wir die Infizierten nicht gesichert ihren Wohnorten zugeordnet haben, können wir die 7-Tage-Inzidenz für den Kreis Wesel nicht errechnen. Was aber bereits jetzt schon klar ist,“ so der Landrat weiter, „ist, dass wir von der kritischen Marke 50 pro 100.000 Einwohner aktuell weit entfernt sind.“

Die zunächst 17 positiven Testergebnisse ergaben sich im Rahmen einer kürzlich durchgeführten Nachtestung der vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW erlassenen Reihentestungen aller Mitarbeitenden von Schlachtbetrieben in NRW Anfang Mai. Hierbei wurden die Personen getestet, die aufgrund von Urlaub, Kurzarbeit o.Ä. am Haupttermin nicht getestet werden konnten. Alle Ergebnisse der Tests Anfang Mai waren kreisweit negativ. Die Mitarbeitenden von Öztas sind direkt beim Unternehmen und nicht über Werkverträge angestellt. Sie leben außerdem nicht in Sammelunterkünften. Weitere 17 Mitarbeitenden befinden sich momentan im Urlaub und werden zeitnah nachgetestet. Aufgrund der Anzahl an Infizierten hat der Fachdienst Gesundheitswesen das Unternehmen Öztas per Ordnungsverfügung zunächst für 14 Tage geschlossen.

Emel Halitoglu, Krisenmanagerin und Sprecherin der Öztas Dönerproduktion GmbH und Co KG in Moers, konnte nicht an der Pressekonferenz des Kreises teilnehmen, da für sie nicht rechtzeitig ein negatives Testergebnis vorlag. "Natürlich hätten auch wir als Unternehmen uns gerne im Rahmen der Pressekonferenz geäußert, aber ohne negatives Testergebnis war das leider nicht möglich," so Halitoglu. "Genau wie der Kreis Wesel können wir uns bisher nicht erklären, wie die Infektion in unseren Betrieb kam oder wie sie sich verbreitet hat, denn unser Corona-Hygienekonzept hat, wie der Kreis Wesel bereits mehrfach bestätigt hat, einen sehr hohen Standard." Aufgrund der aktuell viel diskutierten Theorie, dass Belüftungsanlagen eventuell zu einer Verbreitung des Coronavirus beitragen, hat die Firma bereits begonnen, umfassende Informationen und erste Angebote zu sogenannten Umluft-Entkeimern, die mit UV-Licht betrieben werden, einzuholen. Das Unternehmen wird die bisherige enge Zusammenarbeit mit dem Kreis Wesel fortsetzen und versuchen, eventuelle Ursachen zu ermitteln. Emel Halitoglu: "Auch im Interesse unserer Kunden und Mitarbeitenden wollen wir den Betrieb so bald wie möglich wieder aufnehmen.“

Vorsorglich hatte der Kreis Wesel auch in einem weiteren, kleineren Moerser Fleischbetrieb Reihentestungen bei den Mitarbeitenden vorgenommen. Hierfür liegen derzeit 66 negative und zwei positive Testergebnisse vor, neun Testergebnisse stehen noch aus.

Landrat Dr. Ansgar Müller appellierte am Ende der Pressekonferenz noch einmal eindringlich an die Menschen im Kreis Wesel: „Bitte halten Sie sich an die Abstands- und Hygieneregeln und meiden Sie alle unnötigen Sozialkontakte. Wir alle arbeiten daran, das Infektionsgeschehen einzudämmen. Ob wir das schaffen, hat jeder von uns auch ein Stück weit selbst in der Hand.“

Quelle-Foto: Kreis Wesel-MGB

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